Was haben Kochlöffel mit Gefühlen zu tun?
von Lina Grobecker (HUNDGESTÜTZT Dozentin und Erziehungs- und Bildungswissenschaften mit Abschluss Master of Arts an der Freien Universität in Berlin)
Immer wieder werde ich gefragt, was ich denn da machen würde – in den HUNDGESTÜTZTEN Interventionen in Schulen und Kitas. „Momente schaffen“, sage ich dann. Zeit mit Kind und Hund gestalten. Bedürfnisse erfahrbar machen.
Da braucht gar nicht viel. Dennoch hilft es ab und an, ein schönes Spiel parat zu haben.
Wir von HUNDGESTÜTZT möchten mit diesem Blog Denkanstöße und Ideen im Bereich der HUNDGESTÜTZTEN Intervention geben. Dafür schreiben die Autor:innen aus der Praxis für die Praxis. Beobachtungen, Spielideen, Anregungen und magische Momente werden hier festgehalten. Wir wünschen allen Leser:innen viel Spaß und freuen uns, wenn das HUNDGESTÜTZT Netzwerk stetig wächst.
Heute möchte ich das Gefühle-Kochlöffel-Spiel vorstellen.
Es benötigt Holzkochlöffel – so viele, wie es Kinder oder Erwachsene in der Gruppe gibt.
Dann benötigt es Filzstifte (Achtung: Altersstufe beachten, bei kleineren Kindern können die Gesichter schon vorher gemalt werden und die Kinder suchen dann aus, welchen Kochlöffel sie nehmen).
Ziel des Spieles ist, dass die Kinder oder Erwachsenen ihre momentanen Gefühle erkennen, benennen und in Form von Gesichtern auf die Kochlöffel malen. Im Anschluss wird ein Leckerchen darauf gelegt und der Hund geht herum und isst die Leckerchen.
Ablauf:
Schön ist es, wenn die Teilnehmenden im Kreis auf Stühlen sitzen (bitte beachten: auf dem Boden sitzend kommt der Hund dann sehr nahe beim Suchen)
- Momentanes Gefühl / Gemütszustand erfragen (Auswahl geben bei kleineren Kindern)
z.B. traurig – ängstlich – freudig - Kochlöffel verteilen (noch ohne Gesichter)
- Filzstifte verteilen & anleiten die Kochlöffel mit Gesichtern zu bemalen, die zu derzeitiger eigenen Stimmung/Gefühl passen
- Hund für ruhiges Warten belohnen
- Filzstifte wieder einsammeln
- Leckerchen verteilen auf die Kochlöffel
- Achtung Kochlöffel sollten maximal auf Kniehöhe gehalten werden (bei kleineren Hunden noch tiefer), damit die Hunde auf vier Pfoten bleiben können beim Suchen
- Hund mit Signalwort (z.B. „Such Leckerchen“) losschicken
- Gemeinsam beobachten, wo der Hund hingeht und was er tut
- Kochlöffel wieder einsammeln
- Beobachtungen besprechen
Anforderungen an den Hund:
Ruhig warten können (falls nicht zum Beispiel mit Leine bei sich behalten)
Dieses einfache Spiel ist meist sehr beliebt. Kinder oder Erwachsene, die zurückhaltender sind und erst einmal schauen wollen, können auch ein Leckerchen auf den Boden legen oder einfach von einem (erhöhten) Ort zuschauen.
Ich sage meinen Klient:innen immer, wenn sie gerade traurig sind: die traurigen Gedanken oder Gefühle werden dann mit dem Leckerchen einfach weggegessen. Meist müssen dann alle lachen.
Natürlich sollte immer auch Raum sein, die „schlechten“ Gefühle zu besprechen. Dieses Spiel ist ein möglicher Abschluss dazu.
Ich wünsche viel Spaß und Freude beim Ausprobieren.